Zehn Jahre vollbiologische Küche am Kinderkrankenhaus St. Marien
Ein „Leuchtturm“ in Sachen Ernährung gibt auf
In der Kinderkrankenhaus St. Marien gGmbH wurde seit dem Jahr 2008 eine vollbiologische Küche umgesetzt. Das Kinderkrankenhaus wurde deswegen zu Recht als „Leuchtturm“ bezeichnet, es war hier einzigartig und Vorreiter in der Krankenhausernährung mindestens in Bayern.
Nun kann dieses Angebot leider nicht mehr aufrechterhalten werden. Grund sind die zunehmend höheren Kosten im Vergleich zur konventionellen Speisenversorgung. Eine aktuelle Kostenvergleichsberechnung zeigt höhere jährliche Kosten in Höhe von etwa 120.000 € – wobei hier nicht mit dem preislich niedrigsten Lebensmittelangebot verglichen wurde. Der Geschäftsführer des Kinderkrankenhauses, Herr Bernhard Brand, bedauert diese Entscheidung außerordentlich, aber so Brand „wir müssen mit dem Geld, das wir einnehmen, auch auskommen. Ein Defizit können wir uns nicht leisten. Die 120.000 € Mehrkosten können nicht weiterhin kompensiert werden“. Das Kinderkrankenhaus ist als GmbH eine eigene juristische Person, der Alleingesellschafter ist die Kongregation der Solanusschwestern. Die Kinderklinik ist auch wirtschaftlich eigenständig, weder die Stadt noch der Landkreis Landshut mussten in der Vergangenheit oder auch aktuell eine Unterstützung leisten.
Der Geschäftsführer von TAGWERK, Herr Dr. Michael Rittershofer, zeigt sich „sehr enttäuscht über diese Entscheidung des Kinderkrankenhauses“. Er verweist hierbei auf die Schöpfungsverantwortung und die grundsätzliche Verantwortung für die ökologischen und ethischen Werte. Herr Brand stimmt ihm hier ausdrücklich zu: „Eine wesentliche Motivation für die Entscheidung zum Umstieg auf vollbiologisches Essen war im Jahr 2008 genau diese Verpflichtung der Schöpfung gegenüber in sozialer Verantwortung gegenüber dem Themenkomplex Tier und Umwelt. Das Kinderkrankenhaus stellt sich weiterhin dieser Verantwortung und wird kein Billigfleisch auf den Tisch bringen. Die neue Küchenchefin, Frau Franziska Beck-Eller wird natürlich auch künftig auf eine hohe Qualität der Lebensmittel achten. „Wir werden so weiterkochen wie bisher, nur mit anderen Rohstoffen. Ich werde mich bemühen eine regionale und saisonale Küche zu bieten. Eine „Packerlküche“ wird es nicht geben“.
Das TAGWERK verweist im genannten Schreiben auch auf die besondere „Haltung der kirchlichen Einrichtungen“. Herr Brand hierzu: „Wir sind stolz darauf, in der Zeit begrenzter Budgets in der vollbiologischen Speisenversorgung so lange durchgehalten zu haben. Wir werden uns jedenfalls sehr darüber freuen, wenn andere Kliniken und Einrichtungen anfangen unserem Beispiel zu folgen und es dann noch länger schaffen sollten, durchzuhalten“.
Bernhard Brand
Geschäftsführer