Kinderkrankenhaus St. Marien gGmbH – Einweihung der Operationsabteilung mit Zentralsterilisation am 3.2.2017.

Eines unserer größten und aufwendigsten Bauprojekte der letzten Jahre konnte erfolgreich abgeschlossen werden: Die Generalsanierung unserer Operationsabteilung, die Neuerrichtung des Aufwachraumes sowie der Neubau der Zentralsterilisation.

Nach mehr als zweijähriger Bauzeit ist die Operationsabteilung inklusive der Zentralsterilisation bezüglich der Technik und der Ausstattung auf den neuesten Stand gebracht worden. Die Umbaumaßnahmen waren sehr aufwändig, da für den Bereich der Zentralsterilisation eine große Grundfläche zu planen war, um den heute geltenden hygienischen Anforderungen gerecht zu werden. Die Bereiche Zentralsterilisation und Aufwachraum mussten hierfür die Plätze tauschen. Die gesamten Räumlichkeiten wurden innerhalb der vorgegebenen Grundfläche neu geplant. Zusätzliche Dachflächen, die bislang noch nicht überbaut waren, wurden in die Planung mit einbezogen.

Die vielleicht größte Herausforderung bei den Umbaumaßnahmen war die Notwendigkeit, die komplexen Abläufe im OP und der Sterilisation während der Bauphase aufrecht zu erhalten. Dies ist in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit dem Planungsteam gut gelungen. Unser besonderer Dank gilt auch den Eltern unserer Patienten, die mit viel Verständnis und Rücksichtnahme die Beeinträchtigungen tolerierten.

Das erreichte Ergebnis ist sehr beeindruckend: Eine hochmoderne Zentralsterilisation und bestens ausgestattete OP-Räume, die für die Zukunft eine Arbeitsumgebung bieten, welche allen Anforderungen einer anspruchsvollen Patientenversorgung in optimaler Weise – vom extremen Frühgeborenen bis hin zum Adoleszenten – gerecht wird.

Die Klinik für Kinderchirurgie wird seit dem Jahr 2002 von den beiden Chefärzten Dr. Thomas Fels und Dr. Oliver Fuchs im Kollegialsystem geleitet. Ich Bereich der Früh- und Neugeborenen stehen die hochspezialisierten operativen Korrekturen von kindlichen Fehlbildungen insbesondere im Bereich des Magen-, Darm- und Urogenitaltraktes sowie des Brustkorbes im Vordergrund. Weitere Schwerpunkte bestehen in der Kindertraumatologie, der Kinderurologie und der lasermedizinischen Behandlung von Gefäßfehlbildungen. Alle modernen kinderspezifischen Diagnose- und Therapieverfahren werden angeboten. Die Kinderchirurgie arbeitet mit den pädiatrischen Fachärzten interdisziplinär zusammen. Insbesondere bei komplexen Fragestellungen ist das von grundsätzlicher und für die Diagnose- und Therapiequalität von großer Bedeutung.

Die operative Behandlung kann sowohl stationär als auch ambulant erfolgen. Die Entscheidung hierüber wird mit den Eltern in der Sprechstunde gemeinsam besprochen. Die beiden Chefärzte haben auch von den Landesverbänden der Deutschen gesetzlichen Unfallversicherung die besondere Zulassung als D-Arzt erhalten. Damit sind sie für die Durchführung der Behandlung z.B. nach Schul- und Wegeunfällen zuständig. In der Klinik für Kinderchirurgie werden jährlich etwa 1.650 Kinder/Jugendliche stationär behandelt; im Jahr 2016 wurden 1.210 Operationen ambulant und 1.072 Operationen stationär durchgeführt.

Durch die Kindergastroenterologie werden in der Operationsabteilung auch Ösophagogastroduodenoskopien und Coloskopien (Magen- und Darmspiegelungen) durchgeführt. Neben diagnostischen Endoskopien werden eine Vielzahl von therapeutischen Endoskopien wie die Anlage einer perkutanen endoskopischen Gastrostomie (PEG), Erweiterung von Engstellen, Fremdkörperentfernung vorgenommen.

Bei allen operativen oder endoskopischen Eingriffen erfolgt eine individuelle Sedierung/ Narkose durch die anästhesiologische Abteilung. In der Anästhesieambulanz wird Eltern und Kindern schon vor einer geplanten Operation die Möglichkeit gegeben, ein persönliches Gespräch mit dem Anästhesisten zu führen und Hinweise über die beste Vorbereitung des Kindes auf den geplanten Eingriff zu bekommen. In diesem Rahmen werden auch die Möglichkeiten der perioperativen Schmerzbehandlung eingehend erörtert.

Für eine weitergehende Beschreibung der medizinischen Leistungen und Angebote verweisen wir auf www.kinderkrankenhaus-landshut.de

Die Baumaßnahme im Einzelnen:

Einer der Gründe für die Baumaßnahme war die Tatsache, dass die kontinuierliche Leistungssteigerung dazu führte, dass die vorhandenen Neben- und Lagerräume deutlich zu klein waren. Auch die medizin-technische Ausstattung für die endoskopischen Verfahren, die Laserchirurgie und die Röntgensysteme wurden in den letzten Jahren deutlich erweitert, so dass die Unterbringung der immer größer werdenden Geräte ein zunehmendes Problem darstellte.

Das Kinderkrankenhaus St. Marien stellte im März 2013 den Antrag beim StMGP auf Aufnahme in das Krankenhausjahresbauprogramm. Die Festlegung erfolgte bereits für das Jahr 2014. Der Freistaat Bayern förderte die Strukturverbesserungsmaßnahme der OP-Abteilung, Aufwachraum und Zentralsterilisation mit einem Festbetrag in Höhe von 5,7 Mio €.

Im OP wurden die fehlenden Lagerräume mittels Überbauung der vorhandenen „Balkone“ nachgeholt, außerdem wurden Material- und Gerätelager geschaffen. Neustrukturiert wurden zudem auch die Personalumkleiden und die Patienten Schleuse.

Um den berührungslosen Zugang zum OP zu gewährleisten, sind neue Automatiktüren in den Einleitungsräumen eingebaut worden. Die Auslösung der Türen kann mittels Ellenbogen- und Fuß Taster erfolgen.

Im OP2 wurde eine neue OP-Decke mit Lamina-Air-Flow-Funktion eingebaut, die Raumluftklasse verbessert sich damit auf RKL 1A.

Die Zentralsterilisation wurde in den Bereich des jetzigen Aufwachraumes verlagert. Damit verbesserte sich die direkte Ausgabe der Sterilgüter an den OP sowie die Annahme der unreinen Güter. Die Raumaufteilung im neuen Steri wurde den Standards gemäß umgesetzt, die Abläufe und Wegeführungen entsprechen vollumfänglich den neuesten hygienischen Anforderungen.

Das neu geschaffene Untersuchungs- und Behandlungszimmer dient vor allem einem kurzen Check zur Abklärung der aktuellen OP-Fähigkeit, dem Führen von Narkoseaufklärungsgesprächen sowie den ultraschallgestützten Punktionen und Regionalanästhesien.

Der Aufwachraum ist nun unmittelbar in die Operationsabteilung integriert, die erforderlichen Nebenräume konnten durch die „Balkonüberbauung“ verwirklicht werden. Auf einer Grundfläche von 55 qm besteht ausreichend Platz auch für ein Elternteil. Mutter oder Vater werden vom OP-Personal im außerhalb der OP-Zone liegenden Wartebereich abgeholt und zu ihrem Kind in den Aufwachraum gebracht, um den Aufwachprozess zu begleiten.

Der Wartebereich wurde ebenfalls neu errichtet. Nachdem der präoperative Tag von den Kostenträgern nicht mehr bezahlt wird, können die Patienten erst am OP-Tag einbestellt werden. Um den Kindern vor der Operation mehrere Kontaktstellen zu ersparen,  kommen die meisten Kinder demzufolge direkt von zu Hause in den Wartebereich.

Des Weiteren wurden in unmittelbarer Anbindung an die Operationsabteilung Büroräume für die Chefärzte der Kinderchirurgie und der Anästhesie sowie das angegliederte Sekretariat geschaffen. Durch diese Nähe zum OP und der kinderchirurgischen Pflegestation wird effizientes Arbeiten ermöglicht.